Durch Fairpachten die Biodiversität fördern

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Fairpachten ist ein kostenloses Beratungs- und Informationsangebot für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und sich mehr Natur auf ihren Flächen wünschen. Sie können sich beim Projekt Fairpachten der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe darüber informieren, wie sich eine naturschonende und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung in Pachtverträgen vereinbaren lässt. 

Wie ist das Projekt entstanden?

Fast täglich lesen wir in den Zeitungen von Artensterben, Klimakrise und Lebensraumverlust. Die Herausforderungen sind drängend. Die meisten Menschen wünschen sich eine naturverträgliche Landwirtschaft, die Vielfalt und Schönheit von Landschaft und Natur erhält. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch Grundeigentümer*innen sich der Verantwortung für ihre Flächen bewusst werden. Viele wollen etwas tun, wissen aber nicht, welche Maßnahmen auf ihren Flächen sinnvoll wären und wie sie diese mit den Landwirt*innen verbindlich vereinbaren können. Daher hat die NABU-Stiftung das Modellprojekt Fairpachten speziell für diese Zielgruppe entwickelt. Verpachtende Eigentümer*innen von landwirtschaftlichen Flächen werden im Rahmen des Projekts kostenlos beraten.

Wie läuft eine Beratung ab?

Egal ob es sich um Privatleute, Kommunen oder um kirchliche Einrichtungen handelt: Wer sich wegen der naturverträglichen Verpachtung von Flächen bei Fairpachten meldet, erhält einen kostenlosen Beratungstermin. Gemeinsam mit der oder dem zuständigen Regionalberater*in werden zunächst die Flächen über Luftbilder betrachtet und festgestellt, in welcher Umgebung sich die Flächen befinden. Gibt es Biotope in der Nähe? Welche Art Landschaftsstruktur liegt vor?

 

 

Bilder: Frank Gottwald

Im zweiten Schritt geht es um die Bedürfnisse der Landeigentümer*innen. Welche Aspekte sind ihnen besonders wichtig? Geht es um den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit oder um den Schutz bestimmter Arten? Nicht zuletzt spielt selbstverständlich eine Rolle, wer die Flächen aktuell bewirtschaftet. Welche Voraussetzungen hat der landwirtschaftliche Betrieb? Welche Maßnahmen passen zu ihm?

Steckbriefe und Musterpachtvertrag

Dann wird es konkret: 29 Maßnahmen hat Fairpachten erarbeitet, die für die Festlegung in Pachtverträgen vorgeschlagen werden. Eine davon ist die Umstellung auf den ökologischen Landbau. Aber es gibt auch weniger weitreichende Maßnahmen wie Wieseninseln, Feldlerchenfenster oder den Mischfruchtanbau, die jeweils zum Erhalt der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft beitragen.

In den Steckbriefen ist nicht nur dargelegt, was die Maßnahme bewirkt und wie sie umgesetzt wird. Oft sind auch konkrete Umsetzungshilfen gegeben. Und ganz wichtig: Am Ende jedes Steckbriefs ist ein Vorschlag formuliert, wie diese Maßnahme in einem Pachtvertrag vereinbart werden kann. Dieser Text kann direkt in einen Musterpachtvertrag übernommen werden, den Fairpachten zur Verfügung stellt: www.fairpachten.org/beratung/musterpachtvertrag

Imker*innen als Vernetzer*innen gefragt

„Gerade Imker*innen werden öfter von Landeigentümer*innen angesprochen,“ erklärt Barbara Ströll, Regionalberaterin im Projekt für Bayern. „Sie werden gefragt, was man als Verpächter*in für die Bienen tun kann. Natürlich ist es im Interesse der Imker*innen, wenn Ackerstreifen am Feldrand pestizidfrei bewirtschaftet oder blühende Leguminosen in die Fruchtfolge integriert werden. Hier lohnt sich für Imker*innen der Hinweis auf das kostenlose Beratungsangebot von Fairpachten.“

 

Von Stephanie Lehmann

Kontakt

Karoline Brandt

Fairpachten-Projektmanagement

Tel.: 0162 407 96 51

E-Mail: Karoline.Brandt@NABU.de

web: www.fairpachten.org 

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